Frühlingsgefühle

Sonnenstrahlen auf der Nasenspitze. Ein paar erste Sommersprossen die sich auf meiner Nase tummeln und sich ein paar lustige Geschichten erzählen. Die Nase rot vom vielen Nasenputzen. Ich bin ein bisschen erkältet. Das bin ich immer wenn es Frühling wird. Denn dann möchte ich so schnell wie möglich meinen dicken schweren Wintermantel in die letzte Ecke pfeffern und meine leichte Übergangsjacke rausholen. Moment. Die war letztes Jahr schon ziemlich ausgeblichen. Ich sollte dringend eine neue shoppen. Das denke ich mir übrigens immer wenn eine neue Jahreszeit naht. Ich habe nichts – absolut gar nichts anzuziehen obwohl der Schrank aus allen Nähten platzt und – peinlich peinlich – letztens unter all der Last fast zusammen gebrochen wäre. Egal! Der Frühling ist da!

G. und ich werden langsam ein unschlagbares Team oder wie er es letztens ausgedrückt hat: „Du gehörst zu mir und ich zu Dir.“ Leute, Leute, manchmal sagt er so Sachen, vornehmlich wenn er einen Kleinen im Tee hat, die mein Herz zu Höchstformen in Beats per Minute bringen. Dann wünsche ich mir nichts sehnlicher als das es immer so unbeschwert und lustig zwischen uns bleibt, wie es gerade ist. Und dass wir auch noch in Zukunft stundenlang ganz unbeschwert über die Gedanken seiner 5jährigen Nichte zu Penis in Scheide, dem Bachelor in Wurstwissenschaften und Milch in Flaschen philosophieren können.
Nach über 4 Jahren Single sein, nehme ich jede Entwicklung dieser Beziehung ziemlich genau wahr und jedes Mal wenn er mich „seine Freundin“ nennt, könnte ich vor Freude und Glück laut „yeah! yeah! yeah!“ schreien und dazu affige Bewegungen mit den Armen machen, wie so Typen die sich über ein Tor ihres Lieblingsfußballvereins freuen. Inzwischen ist meine lang anhaltende Skepsis in eine Art grundsätzliches Vertrauen übergegangen, was viele Dinge leichter macht. Dieses Vertrauen in die Zukunft erlaubt es auch Pläne zu schmieden: das Kennenlernen von Familie und Freunden, gemeinsame Urlaube, eine gemeinsame Wohnung und was sonst noch alles zu so einem romantischen Zweierding dazu gehört. Für den Frühling haben wir uns schon so einiges vorgenommen. Wir! Oh Gott, jetzt bin ich tatsächlich so weit, dass ich WIR geschrieben habe. Bitte entfolgt mir jetzt nicht, aber ich bin immer noch schrecklich mega doll und voll verliebt!

Auch wenn ich schon lange nicht mehr daran glaube dass es diesen einen Menschen für jeden von uns gibt, wahre Liebe für die Ewigkeit und dieses nie endende kitschige Verliebtsein – so glaube ich dennoch irgendwie an die Liebe. Eine Beziehung mag irgendwann Alltag sein, aber ich habe endlich wieder die Hoffnung, dass mein Herz auch noch in weiter Zukunft schneller schlägt, wenn er mich „seine Freundin“ nennt, mir ein Kompliment macht,  oder wenn er mir unverhofft Blumen mitbringt. Ich möchte dass wir voneinander lernen, uns Geschichten erzählen, zusammen rumalbern und wir uns einfach nur Blicke zu werfen und den anderen sofort verstehen. Die Liebe ist so etwas Alltägliches und doch so besonderes, dass wir oft vergessen, welches Geschenk wir uns mit jedem Tag machen, in dem wir uns immer wieder zu diesem einen Menschen bekennen. Und auch wenn es sehr sehr kitschig klingt und ich hoffentlich damit nicht noch mehr Follower verscheuche, so glaube ich das eine bedingungslose Liebe Berge versetzen kann.

Alles ist möglich unter einer Bedingung: Man muss sein kleines nacktes, schutzloses Herz öffnen. Verletzungen aus der Vergangenheit und dem Wissen dass es jederzeit wieder kaputt getrampelt werden kann, lässt viele lieber weglaufen, als ein Risiko einzugehen. Ihr Lieben lasst Euch sagen: Man muss nur mal riskieren und sein Herzchen weit öffnen, damit die Liebe tief eindringen kann. ♡
In meinem ist übrigens auch noch ein bisschen Platz und der Weg dahin ist wirklich einfach wenn man liebevoll, ehrlich, humorvoll, lebensfroh und ein bisschen chaotisch ist. Also einfach dem Pfeil folgen. Ein paar passen da auf jeden Fall noch rein. Und einige von Euch sind ja auch schon drin.

17 Kommentare

  1. Naja. Ganz so einfach ist es leider nicht 😉 aber das hilft sehr dabei günstig zu werden. Ja.

    Und die die jetzt gehen brauchst du eh nicht.
    Ich wünsch dir ein cooles fürimmeroderdochlanggenug

    1. Danke Censay. Natürlich ist es nicht einfach und auch nicht bei jedem das Problem, aber wie Du schon sagst: Herz aufmachen und Liebe reinlassen hilft.

  2. Das Problem mit dem „Wir“ verstehe ich eh nicht. Kommt es doch meistens aus der frustrierten Single-Ecke. Paare machen sich ja auch nicht über das „Ich“ der Singles lustig.

    1. „WIR“ sein ist schön und fühlt sich rundum gut an. Aber ich mag kein Verschmelzen der ICHs und möchte weiterhin auch Pläne für mich und meine Zukunft schmieden und nicht nur noch im WIR Modus funktionieren. Aber darüber muss ich mir bei uns wirklich keine Sorgen machen. Das bekommen WIR nämlich sehr gut hin. 😉

    1. Ich bin vor ein paar Jahren in eine komplett fremde Stadt gezogen und habe da ziemlich viel dafür getan neue Leute kennenzulernen. Ich habe Menschen Dir mir sympathisch waren offen gefragt ob wir mal was unternehmen und so ziemlich schnell gute Freundschaften aufgebaut. Jetzt lerne ich noch den Freundeskreis meines Freundes kennen, der nicht gerade klein ist. Deshalb muss ich selbst gerade aktiv nicht viel dafür tun. Ich kann aber nur jedem raten mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und schauen wo es gemeinsame Wellenlängen gibt.

      1. Oh, dann hast Du den Text nicht verstanden. In meiner Beziehung passt gerade alles. D.h. aber nicht, dass ich mich nicht weiterhin freue nette Menschen in mein Herz zu schließen.

  3. Mein Herz läuft ebenfalls zu Höchstformen auf, wenn ich das lese. Ich freu mich so so so, liebste Jiuliena!!!! Ich habe diese unbeschwerten Zeilen von dir so sehr genossen. Vertrauen ist wirklich zu einem großen Teil der Schlüssel – das ist das lachende Auge. Das weinende: Nicht alle erkennen das. 🙂

    1. Danke! Ja, das mit dem Vertrauen ist eben so eine Sache. Mir ist das anfangs sehr schwer gefallen, aber mittlerweile fühle ich mich gut damit. Ein bisschen Vorsicht schadet ja nicht, aber was wichtig ist, dass man sich im richtigen Moment nicht verschließt.

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