Ist da etwas?

Ich hatte den Herzschlag unseres Minis gesehen! Als ich aus der Praxis kam, rief ich sofort G. an und erzählte schluchzend am Telefon, dass alles gut wäre. Natürlich fiel ihm auch ein riesiger Stein vom Herzen und ich spürte wie sehr er sich freute. Ich schickte ihm eine Nachricht mit dem Ultraschallbild. Das Mini war gerade mal 8,7mm groß und es ging ihm gut. Diese unglaubliche Erleichterung die ich verspürte, könnt Ihr Euch kaum vorstellen, obwohl es wieder nur eine Hürde von vielen war, die wir noch zu nehmen haben, bevor wir uns wirklich Eltern nennen dürfen.

Familie

Beschwingt startete ich ins Wochenende und in einen kurzen Urlaub in der Heimat bei meinen Eltern. Ich wollte niemanden etwas erzählen. Zum Einen weil ich nicht mit der mir entgegen gebrachten Freude umgehen kann und zum Anderen, weil ich niemanden belasten will. Denn auch für Freunde und Familie ist es schwer davon zu wissen und die richtigen Worte / Taten zu finden wenn es mal wieder nicht klappt. Inzwischen wissen ja die meisten von unserem Herzenswunsch und auch von unserem schwierigen Weg und sind entsprechend vorsichtig im Umgang mit uns was das Thema betrifft. Trotzdem passiert es eben immer wieder dass Sachen gesagt werden, die mich verletzen, wie der Satz von G.s Schwester oder die Nachfrage nach meinen Wochenendaktivitäten nach der Fehlgeburt. Deswegen habe ich auch bei meinem Heimatbesuch niemanden eingeweiht.

Als ich mit meinem Vater spazieren war, sprach er mich allerdings direkt drauf an: „Jiuliena“, er streichelte über meinen Bauch. „Ist da etwas?“ Ich konnte es nicht glauben. In all den Jahren hatte er unseren Kinderwunsch nie angesprochen. Einmal, letztes Jahr im Herbst, hatte ich ihm von meinen Fehlgeburten erzählt. Und dieses Mal fragte er mich einfach gerade hinaus? War mein Bauch etwa schon zu sehen? Woran hatte er es gemerkt? Ich antwortete ihm ehrlich, dass ich „mal wieder“ schwanger wäre, aber es noch zu früh für Freude wäre. Wir drückten uns ganz lang und intensiv und spazierten weiter ohne es noch einmal zu erwähnen.

Symptome

In den folgenden Tagen entwickelte ich mehr und mehr Schwangerschaftssymptome: leichte Übelkeit, Pamela Anderson-Brüste, veränderter Geruchs- und Geschmacksinn und diese Blicke von G. Er ist so verliebt. Wie am Anfang unserer Beziehung. Ich merke wie er mich ansieht und jetzt schon meinen Bauch streichelt, obwohl da im Moment eher ein großer Pups sitzt als ein fertiges Baby. Die Schwangerschaftssymptome heißen aber nicht automatisch, dass alles in Ordnung ist, denn auch bei einem Missed Abort können diese weiterhin bestehen bleiben. Aber hey – ich habe mich wirklich gefreut, als mir das erste Mal schlecht von einem Grillwürstchen wurde und ich so laut gerülpst habe, wie nie zuvor. Vielleicht lerne ich nun endlich auch mal das Rülpsen mit meinen fast Vierzig. Leider hatte ich auch einmal ziemlich starke Bauchkrämpfe. Woher die kamen und ob die was bedeutet haben, weiß ich leider (noch) nicht. Natürlich macht das mir Sorgen. Ich hoffe jedoch dass es dem Mini weiterhin gut geht.

Angsttermin

Morgen ist es nun wieder so weit. Ich bin bei 8+3 (8 Wochen und 3 Tage) und ich habe wieder einen Termin in der Klinik um einen Ultraschall machen zu lassen. Obwohl ich gestern bei meiner Hebamme war und sie mir wieder ein paar Nadeln setzte, die meine Aufregung und Ängste lindern sollen, kann ich mich jetzt schon kaum auf irgendetwas konzentrieren. Was wird man morgen im Ultraschall sehen? Wird dies ein schöner Tag für uns oder wird er in einer großen Enttäuschung enden?

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