Ich hatte Euch ja versprochen noch etwas über unseren Vantrip im Herbst zu erzählen. Mini war gerade mal 9 Monate alt und zum Glück noch nicht so mobil wie er es inzwischen ist.
Ende September packten wir also unsere Sachen für eine zwei monatige Reise mit unserem VW Bus. Ich hatte mir im Vorfeld unzählige Gedanken gemacht, was denn wichtig wäre mit zunehmen. Ein VW Bus hört sich zwar erst mal groß an, aber viel Platz für die Sachen von zwei Erwachsenen und einem Baby bleibt am Ende nicht, wenn man auch noch Platz zum Schlafen braucht. Zum Glück war ich es ja schon aus meinen Backpackerzeiten gewohnt minimalistisch zu packen und das Glätteisen zu Hause zu lassen.
Was braucht ein Baby auf einem Vantrip?
Hier kommt unsere ultimative Packliste:
- Autositz
- ein kleiner, platzsparender, hässlicher Baggy, statt unserem Luxuskinderwagen
- ein Ikeahochstuhl
- eine Kraxe für unsere Wanderungen
- ein Tragetuch
- ein Daunenschlafsack und ein dünnerer Schlafsack
- ein bisschen Spielzeug und 2-3 Bücher
- warme Klamotten
- Sonnenschutz
- ein paar Medikamente wie Fieberzäpfchen, Lefax und Erkältungsbalsam
Und Mama und Papa?
- Bikini, Fleecepulli und Sonnenbrille
Ja, vielleicht noch ein paar mehr Klamotten, aber tatsächlich habe ich nicht viel gebraucht und trotz Minimalismus immer noch zu viel mitgenommen.
Und sonst?
Wir haben einen Schwerlastauszug in unserem Kofferraum. Darauf standen Kisten in denen wir alles verpackt hatten. Beschränkt Euch echt auf so wenig Dinge wie möglich, auch wenn Ihr denkt dass Ihr noch Platz habt. Am nervigsten war nämlich das Hin- und Her Geräume, wenn man auf einem neuen Stellplatz ankam. Sperrige Gegenstände wie der Kindersitz und die Kraxe mussten so verstaut werden, dass sie beim Schlafen nicht stören. Sitzmöglichkeiten braucht Ihr auch abends im Bus. Unser VW Bus hat bei umgelegter Liegefläche wenig Platz innen. D.h. ab spätestens 8, wenn Mini schlief, mussten wir den Abend entweder vor dem Bus verbringen oder auf sehr sehr engem Raum im Bus. Da wir erst Ende September gestartet sind, war es leider nicht immer abends noch ausreichend warm. Das war übrigens auch eine der größten Herausforderungen für G. und mich als Paar auf der gesamten Reise. Man hat wenig Platz, wenig Freiraum, wenig Metime und trotz dessen, dass man im Urlaub ist, auch einige Todos die zu erledigen sind.
Reisen mit Baby.
Ja, ich gebe zu: es ist anders. Man kommt zum Beispiel langsamer voran. Am Tag sind wir meist nur maximal drei oder vier Stunden gefahren. Vor Einbruch der Dunkelheit mussten wir auf jeden Fall auf unserem Stellplatz sein, damit noch genügend Zeit für den Umbau und das Kochen übrig war. Abends ausgehen ging ja nicht, weil wir Mini nicht allein im Bus schlafen lassen wollten. Ausschlafen ist natürlich auch nie. Spätestens um 7 waren wir jeden Tag wach und Mini wollte sein Frühstück. Den Tag muss man so gestalten, dass es für Mini immer wieder möglich ist auch seine Schläfchen zu halten. Essen gehen ist natürlich nicht so entspannt, als wenn man nur zweit ist und chillen am Beach geht natürlich auch nur im Schatten und ist nur mittelentspannend.
Trotzdem kann ich nur jedem empfehlen so eine Tour zu machen. Mini hat einen enormen Entwicklungsschritt in dieser Zeit gemacht. Er hat jeden Tag wahnsinnig viel Neues gesehen und erlebt. Neue Dinge wie Sand in der Hand, baden im Meer, Tintenfisch zum Mittag und Oliven zum Abendessen. Sonne, Regen, Sturm. Jeden Tag wurde Mini von neuen Menschen begrüßt. Generell sind die Spanier und Portugiesen, wie wir festgestellt haben, sehr kinderfreundlich und hatten immer ein Lächeln für Mini parat. Einmal bekam er sogar ungefragt ein paar Küsschen von einem französischen Ehepaar. Das ging mir ehrlich gesagt zu weit. Neben Corona gibt es ja noch andere übertragbare Krankheiten, die für ein Baby nicht ganz ungefährlich sind. Aber grundsätzlich haben wir die Atmosphäre in diesen Ländern sehr viel kinderfreundlicher wahrgenommen. Und an alle die jetzt immer noch zweifeln ob sie es wagen sollen: Einfach machen! Ihr werdet es nicht bereuen.