Kinderwunschklinik

Nervenbündel

In der Nacht vor meinem Termin zu Beginn der 11. Schwangerschaftswoche konnte ich nicht schlafen. Ich hatte Herzklopfen. Ich hatte Angst. Ich hatte Angst vor diesem Moment in dem meine Träume erneut zerstört werden könnten. Der letzte Termin war nur 1,5 Wochen her und unserem Mini ging es gut. Trotzdem bin ich weit weg davon mich zu entspannen. Wir sind eben immer noch in der kritischen Phase und so ein kleines Herzchen kann schnell wieder aufhören zu schlagen. Ich hatte es selbst schon erlebt und schon viele traurige Geschichten von Frauen gelesen, denen es ähnlich erging. In der wenigen Zeit in dieser Nacht, in der ich schlief, träumte ich wie mich jemand erstickte. Hatte das etwa eine Bedeutung? Am nächsten Morgen konnte ich nichts essen. Mir war schlecht. Die berühmte Morgenübelkeit. Ich musste mich noch kein einziges Mal richtig übergeben, aber an dem Morgen konnte ich noch nicht mal ein Glas Wasser trinken. Zitternd schwang ich mich aufs Fahrrad. (mehr …)

Ist da etwas?

Ich hatte den Herzschlag unseres Minis gesehen! Als ich aus der Praxis kam, rief ich sofort G. an und erzählte schluchzend am Telefon, dass alles gut wäre. Natürlich fiel ihm auch ein riesiger Stein vom Herzen und ich spürte wie sehr er sich freute. Ich schickte ihm eine Nachricht mit dem Ultraschallbild. Das Mini war gerade mal 8,7mm groß und es ging ihm gut. Diese unglaubliche Erleichterung die ich verspürte, könnt Ihr Euch kaum vorstellen, obwohl es wieder nur eine Hürde von vielen war, die wir noch zu nehmen haben, bevor wir uns wirklich Eltern nennen dürfen. (mehr …)

Warum willst Du eigentlich Kinder?

Oder: Warum ich einen Wunsch nach Babyscheisse habe.

In meiner intensiven Kinderwunschzeit fragte mich WWW (die witzige Akupunkturlady Wendy Wendisch) irgendwann mal warum ich mir eigentlich Kinder wünsche. Ich konnte auf diese Frage nicht wie aus der Pistole geschossen DIE EINE Antwort geben und musste länger darüber nachdenken. Eine Frage die sich eigentlich alle Möchtegern Eltern einmal stellen sollten, denn nur weil alle anderen Kinder bekommen, muss man noch lange nicht selbst Leben in die Welt setzen.

Als ich noch Single war, hatte ich keinen intensiven Kinderwunsch. Ich wusste aber schon, dass ich es irgendwann mal wollte, aber der Wunsch nach einer stabilen Beziehung stand für mich damals immer im Vordergrund. Wenn man die 30 überschritten hat ist es sicher ganz normal, dass man sich so langsam mit dem Thema auseinandersetzt, denn dann bleiben einem als Frau noch ein paar Jahre um den Wunsch zu realisieren, bevor es vorbei ist oder nur noch auf anderem Wege klappt. Nun hatte ich das Glück G. noch rechtzeitig kennengelernt zu haben um mich langsam auf den Wunsch einzulassen. Der Wunsch nach einem Mini-Us ist nämlich über die Zeit gewachsen und war nicht immer gleich stark. Er wurde aber mit der Zeit immer stärker. Deswegen verlieren sich manche Frauen auch darin (und ich hab das auch schon ab und zu getan). Ein Kind ist kein Garant für Glück. Ich weiß natürlich dass es viel Arbeit macht und einen manchmal auch an seine Grenzen bringen kann.

Als mich WWW nun fragte warum ich mir eigentlich ein Kind wünschen würde, musste ich also kurz nachdenken, aber konnte es schließlich beantworten.

  1. Ich bin immer noch unglaublich verliebt in G. Ich wünsche mir einfach eine kleine Kopie von ihm um noch mehr von ihm zu bekommen. Meine Gene würde ich dann gern noch dazu mischen. Natürlich nur die guten. Das Unterschichten TV Gen würde unser Mini natürlich nicht vererbt bekommen.
  2. Ich möchte wissen wie sich diese Art von Liebe anfühlt und wie es ist komplette Verantwortung für mehr als für mich übernehmen zu müssen.
  3. Ich möchte die Welt gern mit neuen Augen sehen. Mit denen einer Mutter, aber auch durch die Augen meines Kindes. Ich möchte meinem Kind die Welt zeigen und dabei Kleinigkeiten neu entdecken. Das erste Wort sprechen, raschelndes Herbstlaub, Plätzchen backen, sich (wieder) auf Weihnachten freuen, das erste Mal Schnee sehen, auf Bäume klettern, Pusteblumen, die frühe Morgensonne begrüßen, laufen lernen, Kinderlieder singen, Märchen erzählen und zu Oma und Opa fahren.
  4. Ich möchte einen tieferen Sinn in meinem Dasein sehen. Leider habe ich noch kein Wundermittel gegen Corona oder Krebs entdeckt. Habe noch nicht den Klimawandel aufgehalten oder Frieden in Afghanistan oder Syrien schließen können. Ja, ich gebe zu. Diese Ziele sind hoch gesteckt, aber es macht mich irgendwie traurig, dass ich mit meinem Dasein noch nichts Sinnvolles bewirken konnte. Vielleicht habe ich den falschen Job. Ja, vielleicht. Einen Sinn kann man seinem Leben auf jeden Fall auch auf andere Weise geben. Aber Ihr könnt nicht abstreiten, dass Kinder einem Leben einen anderen Drive geben.
  5. Ich möchte G. gern in der Vaterrolle kennenlernen. Er ist manchmal so süß, wenn bei uns Kinder zu Besuch sind, dass mein Herz Luftsprünge macht. Und natürlich möchte ich ihm auch diesen Herzenswunsch erfüllen Vater zu werden.

Natürlich gibt es noch viele viele weitere Gründe, die ich hier nicht alle aufschreiben will. Übrigens habe ich nachdem ich meine Gründe hier aufgeschrieben habe einmal gegoogelt und wollte wissen warum sich andere Frauen Kinder wünschen. Interessanter Weise gibt es inzwischen viel mehr Artikel darüber warum manche Frauen keinen Kinderwunsch verspüren, als über den Kinderwunsch an sich. Anscheinend ist ersteres erklärungsbedürftiger und ein Kinderwunsch ist biologisch vorgesehen und dadurch akzeptierter. Das fühlt sich für mich, obwohl ich einen Kinderwunsch habe, komisch an. Denn wenn es akzeptierter in der Gesellschaft wäre keinen zu haben, würde ich auch nicht ständig danach gefragt werden. Ich hoffe für mich und für die vielen kinderlosen Paare, ob gewollt oder ungewollt, dass sich das bald ändert. Ich glaube es wäre gut, wenn Gynäkologen diese Frage ihren Patientinnen einmal stellen würden. „Warum wünschen Sie sich ein Kind?“ Einfach damit man einmal darüber nachdenkt, bevor der Wunsch einen selbst zerreißt.

Na Du?

Irgendwie ging die Woche Yogaurlaub auf der Insel um.

Ohne Fehlgeburt.

Ohne Corona.

Mein Körper hatte also anscheinend noch nicht gemerkt, dass sich die Schwangerschaft nicht mehr weiterentwickelte. Direkt nach dem Urlaub ging ich wieder zu meiner Ärztin in der Kinderwunschklinik, Frau Dr. Pille, die mir alles noch einmal bestätigte und auch meinte, dass wir nicht mehr warten sollten und wieder eine Ausschabung notwendig wäre. Also sollte im Frühjahr 2020 meine dritte Ausschabung stattfinden, genau während des Corona Lockdowns. (mehr …)

Kinderwunschklinik

Der dritte Versuch endete in einer biochemischen Schwangerschaft. Ich durfte mich ein paar Tage über den Test freuen, Hoffnung schöpfen und wurde mit einem einzigen Anruf in der Kinderwunschklinik wieder auf den Boden zurück geholt. Wenigstens musste ich mich nicht wieder einer OP (Ausschabung) unterziehen, sondern mit einsetzen der Periode startete ich in den neuen Zyklus. Mittlerweile bastelten wir nun schon fast 2,5 Jahre an unserem Kinderwunsch. Das Kind meiner besten Freundin, welche kurz nach uns mit „trainieren“ anfing, wurde bereits eins. Eine andere Freundin die kurz vor uns starteten, bekam gerade ihr zweites Kind. Überall schien das Thema präsent und ich fühlte mich ehrlich gesagt etwas niedergeschlagen. Parallel zu meinem Versuch der alternativen Medizin mit der Akupunktur zusammen mit WWW (Witzige Wendy Wendisch) machte ich erste Erfahrungen in der Kinderwunschklinik. (mehr …)

Mensch ärgere Dich nicht.

Schwanger.

Nach 2,5 Jahren Akupunktur, Kinderwunschklinik, Zyklusmonitoring, Sex nach Plan, mehreren Schwangerschaftstest und unzähligen Tränen, zeichnete sich im Herbst 2019 ein dünner zweiter Strich auf meinem Schwangerschaftstest ab. Ich war verunsichert. Der Strich war blass und kaum zu sehen. Ich rief sofort in der Kinderwunschklinik an und durfte noch am gleichen Tag für einen Test vorbeikommen. Der Bluttest ergab einen niedrigen HCG Wert: Schwanger! Juchu!!!! (mehr …)

Akupunktur

Ende 2018 war die zweite Fehlgeburt und auch die zweite Operation. Es war November, kalt, es regnete und düstere Gedanken machten sich bei mir breit. Ich war traurig und hatte Angst. Ich wollte gern dagegen ankämpfen und überlegte was ich dagegen tun könnte. Wenn Ihr den Blog aufmerksam gelesen habt, wisst Ihr, was mir schon immer aus Tiefs heraus geholfen hat. Reisen. Das hatte schon das erste Mal gut funktioniert. Dieses Mal wollte ich mal wieder nach Asien, in die Sonne, ans Meer, wollte einfach vergessen, abschalten und dem Winter entkommen. Nach einem langen Gespräch mit G. musste ich den Wunsch aber erst einmal hinten anstellen, weil es beruflich  bei ihm einfach nicht ging. Also überlegte ich, was ich mir sonst Gutes tun könnte um beim Thema Kinderwunsch vorwärts zu kommen und die Traurigkeit zu vertreiben. Ich recherchierte im Internet und sprach mit einer Freundin, was Ihr beim Thema Kinderwunsch geholfen hatte. So kam es, dass ich mich zum ersten Mal in meinem Leben auf einen anderen Weg als dem der Schulmedizin begab. Eine Freundin empfahl mir eine Heilpraktikerin, die den Kinderwunsch mit Akupunktur behandelte. Lacht nicht. Das gibt es wirklich und ich dachte ich gebe der Sache eine Chance. Da ich aber grundsätzlich der Schulmedizin mehr vertraue, machte ich parallel einen Termin in einer Kinderwunschklinik aus. (mehr …)