kürettage

Die zweite Fehlgeburt

Es war ein kalter Novembertag. In der Arbeit hatte ich dieses Mal nichts angekündigt, sondern mich einfach krankschreiben lassen. Die Entwicklung meiner Schwangerschaft war ca. in der 5. Oder 6. Woche stehengeblieben. Es hatte sich kein Embryo entwickelt, sondern die Fruchthöhle war leer geblieben. Ein Windei. Trotzdem hatte ich Schwangerschaftssymptome. Zur Sicherheit warteten wir auch noch eine weitere Woche ab. Und auf meinen Wunsch hin, weil ich auf einen natürlichen Abgang hoffte auch noch eine weitere Woche. Als sich in der 9. Woche immer noch nichts getan hatte, weder ein Abgang noch eine Weiterentwicklung, vereinbarten wir wieder den OP Termin. Ich kannte das Prozedere dieses Mal ja schon. Es sollte dieses Mal mit der OP eine Untersuchung des Gewebes veranlasst werden, weshalb ich in eine andere Klinik als beim ersten Mal ging. (mehr …)

Ausschabung

Was für ein Wort. Da steht es. Ganz nackt, einsam und provokativ, wie sonst nirgendwo. Meine Ärztin machte einen Termin für mich in der Klinik aus und meinte dass das jetzt nicht schön wäre, aber auch etwas Gutes mitbringt. Wir wissen nun dass ich schwanger werden kann. Und sie hätte mindestens 3-4 Frauen pro Woche, denen es ähnlich gehen würde. Trotzdem fühlte ich mich sehr allein gelassen damit. Es ist übrigens nicht immer eine Ausschabung notwendig, aber ich wollte es schnell hinter mich bringen und die Alternative hörte sich für mich einfach zu grausam an: Auf eine unkontrollierbare Blutung warten. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher was grausamer ist, weil so eine Operation eben auch nicht ohne ist und nicht spurlos an einem vorbei geht. (mehr …)