„Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist’s! Reise, reise!”

Seit heute gibt es auf meinem Blog eine neue Kategorie, die sich mit einer meiner größten Leidenschaften beschäftigt (neben der Leidenschaft fremde Gespräche in der Ubahn zu belauschen (z.B. über deren Liebesleben, Kochrezepte, Restaurantempfehlungen oder dem Lästern über noch fremdere Menschen), dem Schreiben von Texten über Wirtschaft, Politik und Wetter unbedeutende Sachen, die meinen Alltag bestimmen und der Leidenschaft zu Sushi mit Frischkäse): dem Reisen.

Bevor Ihr denkt: Scheiße, jetzt kommt die auch noch mit so scheiß Reisetipps wie man sie auf anderen drölfmillionen Blogs lesen kann und dann nur Fernweh bekommt und sich fragt wie die Leute das alles finanzieren, wenn diese 6 Monate durch die Welt tingeln, wartet noch kurz und lest weiter.

Ich habe inzwischen schon 40 Staaten dieser Erde kennenlernen dürfen, was zwar erst ca. 18% aller Staaten sind, aber der Durst nach neuen Abenteuern ist noch längst nicht gestillt und die Liste der Traumziele noch lang. In ein paar Tagen fliege ich das erste Mal nach Kuba. Letztes Jahr war ich 7 Wochen auf den Phillipinen und in Thailand und davor in Malaysia, Singapur und Indonesien. Ich habe als Au Pair in Italien kleine italienische Bambini zur Schule gebracht, als Rezeptionistin in einem Hostel in New York mitten in Manhattan gearbeitet und als Kinderanimateur in Südspanien kleinen deutschen Kindern den Kängurutanz beigebracht. Diese ganzen Reisen haben so viele einzigartige, unzählbare Erlebnisse mit hervorgebracht und mich zu der Person geformt die ich jetzt bin. Fremde Kulturen, neue Menschen, eigene Grenzen überwinden, die eigene Schüchternheit ablegen, sich in Abenteuer stürzen, Gerichte probieren, die einen den Magen zweimal umdrehen und mit Leuten zu Abend essen oder sich ein Zimmer teilen, die ich in meiner Heimat nie kennengelernt hätte.

Eins meiner Lieblingszitate von Wilhelm Busch ist das folgende:

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist’s! Reise, reise!

Im Blog werde ich Euch erzählen, wie es das erste Mal für mich war als ich allein mit meinem Rucksack nach Singapur geflogen bin und dort u. a. auf D. traf, der mich nicht kannte, aber sofort einlud die Tage mit ihm zu verbringen. Wie ich in Malaysia eine Begegnung mit einer Feuerqualle hatte und die einzig rettende Maßnahme schien sich mit Urin zu beträufeln. So eine Qualle kann ganz schön fieße Schmerzen verursachen. Wie ich auf Bali keine funktionierende Kreditkarte und kein Bargeld mehr hatte und mitten in Kuta einen Heulanfall bekommen habe. Wie ich es als Berufstätige schaffe 7 Wochen auf Reisen zu gehen und zu ignorieren, dass meine Schuhe nicht zu meinem Top passen oder ich mit flachen Sandalen auf die schickste Rooftopparty ging (Na gut, es waren immerhin Glitzersteinchen auf den Schuhen und keine Jesuslatschen). Ich bezeichne mich mittlerweile als hervorragend organisierte Backpackertussi, die inzwischen auch ihr Glätteisen zu Hause lassen kann. (Der Trick ist: Kaufe Dir einen Strohhut. Sieht cool aus, schützt vor Sonne und man sieht die scheiß Frisur nicht.) Ich kann Euch erzählen, wie es sich anfühlt länger als 3 Wochen Urlaub zu machen. Dass 7 Wochen sich anders anfühlen als 3 und dass 6 Monate besser sind als 2 Monate. Ich kann Euch davon berichten wie mir ein Slowake auf Cebu beim Zähneputzen einen Heiratsantrag machte und wie es ist mit Delphinen zu schwimmen oder neben einem Walhai zu schnorcheln.

Wie fühlt sich so ein Hauch von Freiheit an und was bedeutet komplettes Loslassen? Welche Gefühle durchlebt man, wenn man nach einem unglaublichen Au Pair Jahr wieder zurück nach Deutschland kommt und sich wieder in alten Strukturen einfügen muss? Oder was ist wenn man nach einer mehr monatigen Asienreise meint, man müsse sein Leben komplett ändern und es 2 Jahre später immer noch nicht getan hat?

Bald gibts mehr davon!

14 Kommentare

    1. Ich spüre einen Hauch von Ironie in diesem Kommentar. 😉 Das Rad neu erfinden kann ich natürlich nicht, aber vielleicht über Dinge schreiben, die nicht in jedem 2. Blog vorkommen.

  1. Ich bin gespannt. Als Schisser vor dem Herrn reise ich selbst nämlich nicht viel, würde mich aber gern überwinden, da es so unglaublich viel zu entdecken gibt!

      1. Zum Glück nicht selber, aber meine Cousine, damals beim Tauchen im Roten Meer… Ihr Bein sah aus wie ein Kunstwerk von Jackson Pollock.

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