Vier.Null

Wer war ich? Wer bin ich? Und wer werde ich sein?

Ich in meinen Zwanzigern:

JOB:
– Ich habe einfach meinen Job gekündigt, wenn er mir nicht mehr gepasst hat. Einen unbefristeten Vertrag? Brauchte ich nicht. Irgendeine Chance tut sich ja immer wieder auf.

NEUANFANG:
– Ich bin ohne groß nachzudenken und ohne Angst in eine neue Stadt gezogen und habe einen Neuanfang gewagt. Na klar! Hauptsache es gibt meinem Leben neue Impulse. Raus aus der Komfortzone.

REISEN:
– Als niemand da war, der mich auf meine Reise begleiten wollte, bin ich einfach allein auf Entdeckungsreise in Südostasien gegangen und habe dadurch so viele tolle Erfahrungen gemacht und viel über mich gelernt.
– Jedes Mal wenn ich von einer Reise zurück kam, wollte ich eigentlich direkt wieder los und die nächste buchen.

FREUNDE:
– My best friends? Gin Tonic und Prosecco!
– Ich war immer sehr offen neue Leute kennenzulernen. Und hatte dadurch auch einen sehr großen Freundeskreis.
– Auch die, die weiter wegwohnen habe ich regelmäßig gesehen, weil sie mich besuchten oder ich sie.

MEINE MÄDELS:
– Ich habe so gern Mädelsabende oder kleine Wochenendtrips organisiert. Das hat mir richtig Spaß gemacht und mich mit viel Vorfreude versorgt.
– Für meine Mädels hatte ich auch immer ein offenes Ohr. Wirklich immer! Ich habe mich immer darüber gefreut wenn sich mir jemand anvertraut hat oder sich mehr und mehr geöffnet hat.

PARTY:
– Eine Party ohne Jiuliena? No way! Lieber ein paar Augenringe mehr, aber keine Party auslassen war die Devise.

HAUPTTHEMA welches in meinem Kopf rumkreiste: Es gab einfach immer was zu erzählen wenn es um Herzchenscheiße ging.

Ich in meinen Dreißigern

JOB:
– Jetzt habe ich Angst meinen Job zu kündigen, weil ich nichts finde, was mir die lang und hart erkämpften Konditionen bei meinem jetzigen Arbeitgeber ermöglicht und weil ich immer noch nicht weiß was mich langfristig beruflich glücklich macht.

NEUANFANG:
– Ich habe Angst davor mein gewohntes Umfeld zu verlassen, nochmal umzuziehen und noch einmal neu anzufangen. Manchmal würde ich sogar gern einen Schritt zurückgehen, weil ich meine Familie vermisse und meine langjährigen Freunde.

REISEN:
– Ich plane im Kopf Reisen, die ich dann aber nicht realisiere, weil ich gerade schwanger bin, weil das Geld fehlt, weil G. nicht mitkommen kann oder weil es beruflich gerade nicht geht oder weil ich einfach zu müde bin über alle diese unsichtbaren Mauern zu springen.

PARTY:
– Party? Ach nee, lass mal. Ich bin doch so müde von der Woche. Und gerade ist eh Corona. Da geht schon mal gar nichts. In Clubs fühle ich mich auch einfach zu alt mit meinen Ü30. Auf Privatparties bin ich aber auch schon lange vor Corona kaum noch gewesen. Es schmeißt einfach niemand mehr ne Party außer uns.

FREUNDE:
– My best friends? Lieber ein gutes Glas Rotwein. Aber nur eins! Wann war eigentlich der Punkt in meinem Leben, wo „Hauptsache es knallt!“ nicht mehr ausgereicht hat?
– Für neue Leute bin ich inzwischen einfach zu müde und empfinde es oft als anstrengend wieder mit Smalltalk anzufangen wie bei einem ersten Date.

MEINE MÄDELS:
– Zu einigen Maki Freundinnen habe ich den Kontakt ganz verloren. Zu anderen kaum noch Kontakt und manche sehe ich wenigstens ab und zu, aber nicht mehr so viel und intensiv wie früher und wie ich es mir eigentlich wünschen würde. Manchmal fühle ich mich deswegen ein bisschen einsam. Ich glaube mir fehlt einfach (m)eine beste Freundin.
– Gemeinsame Wochenendtrips mit den Mädels oder sogar gemeinsame Reisen kommen kaum noch zustande, deshalb organisiere ich sie auch nicht. Und wenn ich sie mal organisiere, kommen Beschwerden, weil eine in einem Doppelstockbett schlafen muss, die andere keinen Tag frei nehmen kann, die dritte nicht durch die halbe Stadt fahren will um nach Feierabend noch Freundin B einzusammeln oder man sich einfach bis 1 Tag vorher offen lassen will, ob nicht noch eine bessere Option fürs Wochenende reinkommt. Wo ist die Vorfreude geblieben?

HAUPTTHEMA welches in meinem Kopf rumkreist: Mein immer stärker werdender Wunsch nach Babyscheiße

Ich in meinen Vierzigern

Noch ist es ja nicht so weit, aber Vierzig? 4.0 ? Ich? Das hört sich einfach nur noch nach Mutti an und nicht mehr nach jung und sexy. Ich habe auch echt in den letzten Jahren ein paar Falten mehr bekommen und bin von Kleidergröße 36 auf 38 „gewachsen“.  Und das nicht (nur) an den Brüsten. Aber wenigstens hängen sie (noch) nicht.

Ich weiß nicht was mich in meinen Vierzigern erwartet, aber ich habe das Gefühl in den letzten Jahren sehr viel Lebensfreude verloren zu haben. Mir fehlen enge Freundschaften, mir fehlt die Leichtigkeit und Freiheit mit der ich früher mein Leben gelebt habe. Ich fühle mich eingeengt. Ich möchte mehr Dinge machen auf die ich Lust habe und nicht weil mich irgendwer oder irgendetwas dazu zwingt. Ich möchte mein Leben genießen. (Neue) Ziele erreichen und ich wünsche mir (leider) immer noch Mutter zu werden.

15 Kommentare

  1. Wo kann ich meine Unterschrift darunter setzen? 😉 Ich finde mich in unzähligen Punkten wieder. Aber 40 ist für mich immer noch das beste Alter. Cool wie Halle Berry (gut, die ist mittlerweile 50…), tough wie Sandra Bullock (okay, auch Sandra ist mittlerweile über 50..),… In meiner Traumvorstellung ist das das beste Alter.😄

    1. Hmmm, aber Halle und Sandra waren in ihren Dreißigern doch auch cool und dazu noch heißer. Ich glaube man kann nur an jedem Alter etwas Gutes finden, wenn es sich positiv von den anderen Jahrzehnten abhebt. Also bei mir: Schulzeit, Studienzeit, erste Karriere und ernsthafte Beziehung und jetzt? Was kommt jetzt wenn ich nicht Mutter werden sollte?

      1. Das stimmt, aber sie hatten mehr Standing mit 40+. 😉
        Wenn du nicht Mutter werden solltest, bist du in deinen 40ern immer noch eine wunderbare, kluge, witzige Frau, die aber nicht mehr so naiv ist wie mit 20, sondern gereifter, krisenfester und vielleicht mehr sie selbst denn je.

  2. I feel you! Auch mir fehlen Leichtigkeit und Freunde. Seitdem ich Mutter bin, habe ich bestimmt 98% des engen und entfernten Freundeskreises verloren. Irgendwie werde ich nur noch als Mama abgestempelt, aber wie gerne würde ich mich auch mal über andere Themen unterhalten wollen als über meine Kinder. Ich bin doch mehr als nur Mama 😢 Aber gleichzeitig brauche ich auch das Verständnis, dass ich eben nicht mehr so spontan mal irgendwo hin kann und das fehlt auch. Die Ausreden werden dann auch immer für mich gefunden: „du kannst doch eh nicht abends mit den Kindern…“ Blabla. Es ist zum Piepen 😒

    1. Ich stempel sicher bei mir auch einige ab. Aber wenn man ein paar Mal gefragt hat, ob man sich sieht und es dann nie klappt (egal ob begründet oder nicht), verliere ich die Lust zu fragen und denke mir, die Mama wird sich schon bei mir melden wenn sie mal ne freie Minute hat. Leider passiert das dann nie.

  3. Ich kann bei den Zwanzigern alle Punkte unterschreiben, bei den Dreißigern einige, vor allem aber den Wunsch nach Babyscheiße. Ich habe mich Ende 30 ähnlich gefühlt wie du. Nun werde ich Ende des Monats 44 und kann dir sagen, dass ich mich so ich selbst fühle wie nie zuvor. Es geht immer weiter 🙏 Ich drücke dir aber erstmal weiter die Daumen!

      1. Wir wollten uns ja eh austauschen. Ich muss nur gerade noch meinen Umzug Anfang Mai rocken mit allem was dazu gehört und dann plaudern wir mal 😉

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