Bist Du schon MAKI oder isst Du sie noch?

Ich hatte hier ja schon einmal darüber berichtet wie schade ich es finde, dass manche Menschen in ihren Beziehungen so aufgehen, dass sie sich selbst dabei vergessen. Aus dem ICH wird ein klebriges WIR. Natürlich ändern sich viele Dinge wenn man eine Beziehung eingeht, aber trotzdem sollte man sich doch weiterhin treu bleiben und nicht nur im WIR existieren.

MAKIs

Das Phänomen, was ich nun im Freundeskreis beobachte, ist wie aus dem WIR ein MAKI wird. Damit meine ich nicht leckeres Sushi. Oh nein. MAKI kommt von Mama und ihren Kindern. Viele meiner Freundinnen sind in den letzten Jahren Mama geworden und haben inzwischen ein bis zwei Kinder. Das hat nicht nur ihre Partnerschaft verändert, sondern auch sie selbst. Sie sind nicht mehr Freundin, Partnerin, Tochter, Kollegin, Nachbarin – Nein, sie sind nur noch Mama. Sie haben vergessen, dass sie einen Partner haben und nicht nur den Vater ihrer Kinder an ihrer Seite. Sie haben vergessen, dass sie Freundinnen haben und nicht nur nette Tanten, die ab und zu vorbeikommen. Das Schlimmste aber ist, dass sie vergessen wer sie selbst sind. Dass sie ihre eigenen Bedürfnisse gar nicht mehr kennen oder sich schlecht fühlen, wenn sie sie kennen und dann versuchen sie zu unterdrücken.

Auch wenn ich immer noch keine Mama bin, kann ich mir nur ansatzweise vorstellen, wie anstrengend es ist immer nur Mutter zu sein. Daher ist es doch umso wichtiger sich davon auch einmal offiziell und ohne schlechtes Gewissen temporär eine Auszeit zu nehmen? Ja, liebe Männer. Hier müsst Ihr einmal einspringen und Euren Damen ein wenig Freiraum schaffen. Und das bitte nicht erst, wenn ihr darum gebeten werdet. Nicht jede Mama schafft sich diesen Platz nämlich selbst, aber es ist doch soooo wichtig für das eigene Wohlbefinden und auch für Eure Beziehung!

Kinder als Whatsapp Profilbild

Was ist das eigentlich, dass Mamas in ihren Whatsapp Profilbildern nur noch ihre Kinder zeigen? Warum sehe ich im Chat mit meiner Freundin Ella nur noch ihre zwei „Lieblinge Mini Ella 1 und Mini Ella 2“ wahlweise am Strand, auf einem Schlitten oder beim Backen? Ich schätze dass 70% meiner Mama-Freundinnen auf Whatsapp nur noch Kinderbilder als Profilbild haben. Und wenn sie über Whatsapp Bilder verschicken, von einem tollen Ausflug oder Weihnachten, bekomme ich nur noch Bilder der Kinder, aber keins von meiner Freundin. Dabei ist doch SIE meine Freundin und nicht ihre Kinder. Die akzeptiere ich und ich teile meine Freundinnen auch mit ihnen. Einige mag ich so gern, dass ich sie auch als meine kleinen Freunde bezeichnen würde, aber der Ursprung unserer Freundschaft ist und bleibt deren Mama.

Whatsappgruppen während Corona

Mit meinen Ex-Kommilitoninnen bin ich noch sehr gut befreundet, auch wenn wir nicht mehr alle in unserer Studienstadt wohnen. Wir treffen uns mindestens einmal im Jahr und machen ein Mädelswochenende oder gehen zusammen essen, wenn ich in der Stadt bin. Während Corona musste ich diese Mädels Whatsapp Gruppe leider stumm schalten. Warum? Die meisten meiner Freundinnen sind inzwischen Mamas (und einige davon auch MAKIs). Eigentlich sind es nicht die meisten, sondern es sind alle, außer mir. (was sich übrigens anfühlt, wie wenn man im Sportunterricht zuletzt in die Mannschaft gewählt wird. Das wurde ich zwar nie, aber ihr könnt euch ungefähr vorstellen, was ich meine. Es fällt keinem auf, außer einem selbst. Und es tut auch nur einem selbst weh.)

Ich hatte gerade die dritte (vierte) Fehlgeburt erlitten. Der Lockdown war im vollen Gange und die Kitas und Schulen waren geschlossen. Und was war jeden Tag Thema in unserer MAKI – Whats App Gruppe? Beschwerden darüber, wie anstrengend es ist den vollen Tag die Kinder zu betreuen, wie ermüdend Home Schooling ist. Man muss selbst jeden Tag kochen, weil die Schulkantinen ja auch geschlossen waren. Es wurden „lustige“ Videos und Bilder in die Gruppe geschickt, die sich über das Mamaleben während des Lockdowns lustig machten. Ja, ich habe es verstanden! Sie haben sich mit Hilfe von Galgenhumor jeden Tag Mut zugesprochen. Es war (und ist) anstrengend. Und ich kann es mir nur schwer ausmalen. Aber dabei haben sie mich vergessen. Dass ich eben auch noch in der Gruppe bin und es anstrengend fand so etwas zu lesen und dazu auch keinen Beitrag leisten konnte. Dass ich gerade (mal wieder) ein Kind verloren hatte und mich über Home Schooling, Mittagessen kochen und das Mama Dasein gefreut hätte. Es wurde vergessen. Genau wie viele Freundinnen (MAKIs) vergessen, dass ich nicht nur „News von den Kids“ hören möchte, sondern auch News aus ihrem Leben. Dass ich ihre Gefühle und Emotionen kennenlernen will. Natürlich auch die, die das Mama Sein so mit sich bringen. Natürlich weiß ich, dass Kinder alles verändern und eben weil ich es bisher nicht aus eigener Erfahrung weiß, lasse ich mir das auch gern erzählen. Aber liebe MAKIs vergesst bitte nicht, wer ihr seid (und bitte lasst die Bilder Eurer Kinder aus Eurem Whatsapp Profilbild heraus)!

 P.S. Jetzt hab ich Lust auf Sushi. Ihr auch?

37 Kommentare

  1. Die gute Nachricht ist: Deine Freundinnen werden auch wieder zu Freundinnen.
    Die schlechte ist: Aber es dauert noch.

    Ich möchte ein wenig von meinen Erfahrungen als MaKi berichten, aber in der „Du“ Form:

    Stell dir vor, jemand bestimmt, wann und ob du überhaupt trinkst/isst/schläfst/dich duscht oder auf Toilette gehst. Dieser jemand ist dein Ableger. Natürlich gibt es noch Papa und auch wenn Papa Teilzeit arbeitet und/oder Elternzeit genommen hat, sowie in meinem Fall, dann bist immer noch du die Mama des Ablegers. In egal welchem Fall besteht er IMMER auf dich. „Me-time“ ist trotz der Entlastung deines Partners nicht wirklich Me-time. Selbst wenn du es nach Monaten schaffst, dir ein entspanntes Bad zu gönnen, statt der üblichen, schnellen Dusche, so ist das nie so entspannend wie du es von früher kennst. Immer hörst du mit einem Ohr, was das Kind macht. Immer bist du sofort bereit, müde-bereit, aber bereit. Du bist die Mama!
    Gespräche mit deinem Partner kannst du nur führen, wenn das Kind schläft, denn ansonsten macht es vehement auf sich aufmerksam. Huhu, Mama, Papa, ich existiere auch noch! Meistens bist du dann aber so müde oder gehst lieber deinen Interessen nach, als ausgiebig über all die Themen zu reden, die dir auf dem Herzen liegen. Man bespricht oft nur das Wichtigste. Wenn ihr Sex habt, dann ist es sehr leiser Elternsex, damit das Kind nicht aufwacht. Du hörst mit einem Ohr stets, ob das Kind vielleicht doch aufwacht. Für Reizwäsche oder gar eine Rasur ist meist auch keine Zeit, denn man muss genau das Zeitfenster nutzen, in dem das Kind schläft. Aber keine Sorge: Meistens ist man zu müde für Sex. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. 😉

    Das ist dein Alltag. Nicht mit einem neugeborenem Baby, sondern auch mit einem Kleinkind. „Mal eben schnell etwas erledigen…“ klappt meistens nicht. Verreisen und etwas planen ist nicht mehr so einfach wie früher. Ich wollte beispielsweise letztes Wochenende eine einzige Nacht nach München fahren um meinen Vater zu besuchen. Bereits am Donnerstag war klar, dass das nichts wird. Selbst bei einem einminütigen Toilettengang plärrte und heulte das Kind herzzerreißend, obwohl Papa direkt daneben stand.

    Nachdem du also ein komplett fremdbestimmtes Leben hast, kommen die Erwartungen der anderen: Deiner Familie, deiner Freunde, deines Arbeitgebers, deiner Kollegen, im schlimmsten Fall deines Partners. Ständig bekommst du ungefragt irgendwelche Tipps zugeraunt, auch von dir völlig fremden Personen. Noch schlimmer ist „der Blick“ von Freunden. Sie sagen nichts aus Höflichkeit, aber du merkst ganz genau, dass du sie mit den Kinderthemen nervst. Doch in deinem Leben ist das der größte Teil. Auch, wenn es dir gelingt nicht über dein Kind/deine Kinder zu reden, so hast du oft doch nichts zu erzählen. Für Sport hast du keine Zeit, shoppen gehst du online und meist landen nur Kindersachen in deinem Einkaufswagen, ein Buch hast du schon ewig nicht mehr gelesen, bei den Fernsehsendungen bist du nicht mehr uptodate. Du beneidest deine Freunde um ihr Leben. Du würdest gerne reisen, nur mit einem Handgepäcksstück. Du würdest gerne schlafen, ausgiebig frühstücken, mit deinem Partner reden, ein Vollbad nehmen oder einfach nur einen Sonntag auf der Couch verbringen. Aber das geht nicht. Du bist Mutter.

    So findest du dich bei deiner Freundin ein und sie fragt dich erwartungsvoll, wie es dir geht. Du antwortest nicht ehrlich, weil sie dir dann nur ungefragt Tipps gibt. Stattdessen lächelst du und sagst „gut, gut“. Dann fragt sie, was es bei dir neues gibt. Du denkst „Jona kann jetzt Fahrrad fahren.“ oder „Elisa hat letztens .“ gesagt. Stattdessen sagst du: „Ach das übliche – Arbeit, Kinder, Mann.“ Du hörst dir die Erzählungen deiner Freundin an. Was sie plant, wie sie mit ihrem Partner kocht, was sie nervt. Du würdest alles geben nur einen einzigen Tag mit ihr zu tauschen. Stattdessen wartet daheim noch ein voller Wäschekorb auf dich, der zusammengefaltet werden muss.
    Dann blinkt dein Handy. Ein Notfall. Dein Kind hat sich eine Platzwunde zugezogen als es wie irre durch die Wohnung gelaufen ist. Du rast nach Hause. Deine Freundin hat Verständnis, aber sie schenkt dir wieder „den Blick“ als sie dich zum Abschied umarmt.

    Irgendwann hat sie den Mut und spricht es an: „Sei doch nicht nur Mutter. Sei doch auch mal Freundin, Partnerin, Frau!“ Du tust so, als ob du diesen Satz zum ersten Mal gehört hast und nickst eifrig. Sobald du nach dem Treffen mit ihr in deinem Auto sitzt, die beiden Kindersitze im Fond, fängst du an zu heulen. Du versuchst allen gerecht zu werden, doch du schaffst es nicht.

    Du wohnst weit weg von deiner Familie. Statt Tipps würdest du dir wünschen, dass mal jemand auf dein Kind aufpasst, damit du einen Abend mit deinem Mann verbringen kannst. Eifrig wird es angeboten. Meistens bleibt es beim Angebot. Wenn es doch eingehalten wird, dann kommen deine Freunde zum Babysitten und rufen nach 30 Minuten im Restaurant an. „Jona weint nur! Kommt schnell zurück. Beeilt euch!“ Denn genau jetzt hat Jona eine Fremdelphase. Ihr hechtet zurück und nehmt das kreischende Kind und die verstörte Freundin in Empfang. Selbstredend bietet sie ihre Dienste nicht mehr an.

    So in etwa sieht es auf der anderen Seite aus.
    Entschuldige, es wurde doch länger als gedacht. Es ist nur meine persönliche Erfahrung als Mutter. Jeder sieht und fühlt es anders und ich verstehe dich vollends, dass du deine lustigen, intelligenten Freundinnen zurück haben willst. Keine Sorge, das wird auch wieder passieren. Aber eventuell wird es noch etwas dauern.

    Fühl dich lieb gedrückt & bleib gesund!

    1. Ach Du Liebe, hab vielen Dank für die vielen Worte. Ich mag es wirklich sehr wie Du schreibst und auch was Du schreibst. Du hast so recht. Für die Makis ist das alles nicht einfach. Aber es gibt doch nicht nur schwarz oder weiß.
      Ich weiß dass sich die Beziehung zu einer Freundin verändert, wenn ein Baby in ihr Leben tritt. Ich erwarte auch nicht, dass alles ist wie vorher. Wir stundenlang über Männer quatschen und zusammen in den Wellnessurlaub fahren oder bis spät in die Nacht in einer Bar versacken. Ich möchte nur einen Bruchteil ihrer Zeit und ihrer Aufmerksamkeit. Ich möchte auch einmal erzählen, wie weh es tut, wenn alle von ihren Kindern sprechen und ich es einfach nicht KANN. Ich möchte auch ein Maki sein, aber ich darf es nicht. Ich möchte auch nicht mehr duschen können oder Homeschooling machen müssen.
      Es gibt eben nicht nur „Mutter sein“ oder „Freiheit genießen“. Es gibt Dinge dazwischen. Frauen wie mich die gern Mütter wären. Oder Mütter die gern mal aus dem Muttersein ausbrechen wollen, aber es nicht können, weil ihre Männer sie nicht lassen oder sie es sich nicht trauen.

      Ich weiß dass einer Mutter wenig Me-time bleibt. Aber mir fehlen meine Freundinnen, weil sich bei mir eben nichts geändert hat. Ich möchte dass meine Freundin auch mich sehen will und nicht nur aus schlechtem Gewissen meine Nummer wählt. Ich will dass sie sich auskotzt über ihr Mama Dasein, aber mir auch erzählen kann, wie schön es ist und dass Anna-Laura gerade gelernt hat aufs Töpfchen zu gehen.
      Deswegen hilft nur ein Kompromiss, wie es mit einigen aus meinem Freundeskreis auch klappt: Man sieht sich deutlich weniger, dafür aber intensiver. Leider ist selbst das mit einigen nicht mehr möglich. Und ich weiß nicht ob ich wie Du schreibst so lange warten kann. Denn nach dem ersten Kind, kommt meist das zweite und ja vielleicht habe ich irgendwann auch mal eins auf dem Schoß und dann keine Zeit mehr.

      1. Am liebsten würde ich dich drücken! Ich empfinde dich bereits als Maki. Du warst schwanger und hast die Kinder ziehen lassen müssen. Du weißt, wie es sich anfühlt, einen positiven Test in der Hand zu haben. Du weißt, wie sich Mutterliebe anfühlt, denn sonst würde der Verlust eines jeden Kindes nicht so verdammt weh tun. Du und G. kämpft wie Löwen um euer Baby, damit es irgendwann fröhlich glucksend neben euch liegt. Ihr gebt nicht auf und lasst euch nicht unterkriegen. Vielleicht ist in eurem Leben noch kein physisch sichtbares Baby, aber ihr seid doch schon längst Eltern.
        Ich bin mir sicher, dass du auch deinen Freundinnen fehlst. Dass sie vor schlechtem Gewissen zerbersten, weil sie für dich da sein wollen, aber gleichzeitig Anna-Laura versucht den Topf vom Herd zu ziehen und Max-Emanuel die Wand beschmiert. Dann legen sie schnell das Handy weg und eh sie sich versehen haben sie schon vergessen, was sie noch wollten. Aber du bist als Freundin nicht vergessen und eure Freundschaft eh nicht. Wer sich auf den Kompromiss nicht einlassen kann oder will, den solltest du vielleicht nach reiflicher Überlegung ziehen lassen. Menschen kommen und gehen.
        In meiner Vorstellung sehe ich dich auf alle Fälle in ein paar Jahren hier von fehlender me-time und „Warum hat mir niemand gesagt, dass Einjährige stundenlang wie irre durch die Wohnung laufen?“ berichten.
        Pass auf dich auf & lass dich nicht unterkriegen. Du und G. macht das so klasse!
        P.S. Nach deinem Artikel habe ich gleich meinen zwei besten Freunden geschrieben. Es war gleichzeitig auch ein sehr angebrachter Tritt in den Allerwertesten.

      2. Ich hoffe soooo sehr Du hast recht. Damit, dass ich Ihnen auch fehle und damit dass ich ein paar Jahre auch einen Beitrag darüber schreibe, wie anstrengend das Leben als Maki ist. 😉

  2. Ich fühle mich etwa 5 Jahre zurück versetzt: mein Beitrag hieß „mit wie vielen Babys bist d befreundet?“ . Das Problem für mich als Kinderwünschlerin war das Gleiche – der Tenor auch. Nun stehe ich auf der anderen Seite und muss gestehen: signorafarniente hat mit fast allem Recht. Natürlich gibt es diese Ausnahme-Mamas die ihren Sport,ihre Hobbys und ihre Parnerschaft fast wie vorher weiterleben – aber tatsächlich sieht ein Mama-Alltag die ersten Jahre so aus. Wir haben die Großeltern nebenan und doch ist Me-Time schwierig, denn oft arbeitet man einfach irgendwelche To-Do-Listen ab, wenn das Kind nicht da ist: Putzen, Steuer, Formulare, Rechnungen usw. es gibt Vieles, was VOR der echten Me-Time kommt, und dann kommt oft genug das Kind früher als geplant zurück. Und gleichzeitig dreht sich tatsächlich min. jeder 2. Gedanke ums Wohl des Nachwuchses und daher hat man nur noch wenig eigene Themen… es sei denn ich rede über meine Arbeit, aber das will ja auch keiner hören 🤣. Dennoch erinner ich mich oft an meinen Beitrag und daher habe ich überwiegend Familienbilder oder Bilder MIT meinem Kind als Profil. Und wenn ich mal etwas Tolles alleine oder mit meinem MNn erlebe, dann gibt es auch ganz bewusst davon Bilder. Aber zu 90% verbringt man seine Freizeit eben mit den Kindern. Uch habe eine Freundin, die ich erst nach der Geburt kennengelernt habe und wie erzählen uns manchmal von „früher“ … Ich vermisse diese taffe, selbstsichere und energiegeladene Frau, von der ich dann erzähle, doch ich bin mir sicher: irgendwann treffe ich sie mal wieder! 😉

    Liebe Grüße
    Frau Mutterherz

    1. Haha, Deinen Artikel muss ich dringend einmal lesen. Du darfst ihn gern hier verlinken.
      Die meisten Kinder meiner Freunde mag ich ja auch. Und ich freue mich auch über Bilder die ich geschickt bekomme. Aber es muss den Makis doch klar sein, dass ich eben nicht NUR das sehen und erfahren will. Ich will auch wissen, wie es ihnen geht. Und auch wenn es immer nur das Gleiche ist. Warum denken Makis eigentlich immer, dass man als Nicht-Mutter mehr erlebt? Ich habe im Moment ehrlich gesagt noch viel weniger: Job und G. Dank Corona gibt es derzeit keine Reisen, Bars, Freunde oder andere lustige Freizeitaktivitäten in meinem Leben. Und trotzdem gibt es zwischen guten Freundinnen doch immer Gesprächsthemen, oder?

      1. Ja grundsätzlich schon und wenn ich einen Augenblick inne halte, dann fallen mir schon manchmal Dinge ein… aber vielleicht auch, weil ich eben die andere Seite kenne. Tatsächlich fällt es vielen Müttern schwer, sich nach der Babyzeit wieder neu zu finden…man ist dazu zunächst auch zu erschöpft. Aber grundsätzlich sollte das natürlich irgendwann wieder möglich sein. Ich suche dann mal den Link 😄

  3. Wenn du selbst ein Kind hast, wirst du es verstehen können. Was dir noch fehlt ist der emotionale Quotient. Man wird mit kind erstmal ganz toll fürs Leben und zugleich scheisse fürs soziale zweiten Grades. Normal.

    1. Nein, normal ist das nicht. Das nehme ich nicht hin. Denn ich habe auch ein zwei Freundinnen, die keine Makis sind und die eine eigenständige Person geblieben sind. Die immer noch ihr eigenes Bild als Profilbild haben, sich freuen mich zu sehen, eigene Wünsche und Träume haben. Und trotzdem sind sie tolle Mütter oder vielleicht auch genau deswegen.

  4. Ich drück dich ganz fest und hoffe dass du auch eines Tages durch ein klebriges Wohnzimmer stiefelst, nicht identifizieren zu können was genau es ist,was da klebt aber es auch irgendwo egal ist, denn die letzte magendarm Welle aus der kita hat dich abgehärtet und du kannst problemlos im notdienst für verstopfte Toiletten arbeiten ohne das kalte Kotzen zu bekommen 😅👊

    Ich habe 3 Kinder und fühle deinen Eintrag trotzdem zu 100% und das nicht weil ich mich selber gerne selbst bemitleide wegen des Lockdowns, sondern weil ich mich immer noch als eigenständige Person fühle (und mein WA Profilbild sehr selten das Konterfei meiner Kinder zeigt und ich es anstrengend finde bei Facebook die Gesichter unkenntlich zu machen… OK ich gebe zu ich bin völlig planlos wie ich das machen kann… Hab einmal ein paar Bilder posten wollen habe 5 versuche gebraucht und mich wie meine Mutter gefühlt… Der Drucker ist der Endboss)
    und überhaupt WAS ZUM TEUFEL SOLL DAS MIT DEN STORIES?

    anyway… Wäre ich deine Freundin, dann wäre ich es (nach 8 Jahren Versenkung) heute immer noch… Das Problem ist, dass ich als Frau mit 3 Kids nun kaum noch Freunde habe, weil ich mich mit den MaKis nicht identifizieren kann 😅✌️
    Irgendwas ist ja immer…

    1. Ich glaube Du bist kein Maki. Und ich bin fast schon ein bisschen traurig, dass ich nicht Deine Freundin bin. 🙂 Danke für die lieben Zeilen. Schon allein der Name Deines Blogs hat mich direkt auf abonnieren klicken lassen. 🙂

      1. 😁😁 So ein lieber Kommentar da wirds mir ganz warm ums Herz und auch wenn es ein wenig creepy klingt, ich hab gestern Nachmittag noch an dich gedacht, während ich den Mageninhalt der fast 3 jährigen aus dem Fußraums des Autos gewischt habe…. Das war son „heute noch von gesprochen“ Moment, da war ich kurz versucht als Wahrsagerin durchzubrennen mit nem Holzwagen der von einem Friesen gezogen wird. (hinten ist so ne Tür mit ner Mini Veranda und ne hübsche kleinen Laterne wackelt hin und her)
        Das ist übrigens der Grund warum der Blog so heißt, weil in meinem Hirn ist nur so ein Blödsinn zu finden… 🤷‍♀️

        Und „Carpe diesen scheiß diem“ ist ein ausmalbild in meinem Schimpfwörter ausmalkalender, deshalb bist du mir ebenfalls direkt sympathisch gewesen 👊❤️

  5. Zuerst einmal wollte ich loswerden, dass ich rein zufällig über deinen Blog gestolpert bin und ihn sehr erfrischend finde. Du wirkst wie eine sehr mutige Frau, die trotz Rückschlägen den Bezug zur Realität nicht verloren hat. Hut ab! Es gibt so viele Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, die im Egoismus versinken und sich in Selbstmitleid suhlen. Sicherlich ist es schwierig, aber man darf den Bezug zum wirklichen Leben nicht verlieren. Ich finde, du hast da einen sehr gesunden Zugang!

    Ich weiß, wovon ich spreche, ich war selbst in einer ähnlichen Situation. Ich hatte selbst 4 Fehlgeburten und war schon über 35, als ich mit der Familienplanung begonnen habe. Ich muss aber dazu sagen, dass mir mein Alter schon bewusst war, und ich auch kein Wunder erwartet habe. Ja, unerfüllter Kinderwunsch tut weh, aber es gibt viel schlimmere Schicksale… Jetzt habe ich zwei gesunde Kinder, wobei das zweite mit 43 „passiert“ ist, das sollte eigentlich ein Pflegekind werden 😉 Ich habe nach der Geburt von Kind Nr. 1 realisiert, dass es mir völlig egal ist, ob das Kind in meinem Bauch war oder nicht.

    Übrigens werte ich es als gutes Zeichen, wenn man so wie du relativ schnell schwanger wird, das deutet (auch laut meiner Ärztin) auf einen guten Hormonspiegel hin. Das war bei mir ähnlich, und die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwann klappt, ist dann viel höher. Ich drücke dir jedenfalls ganz fest die Daumen und bin da so optimistisch wie deine Blogeinträge! 😉

    Deinen heutigen Blogeintrag kann ich auch gut nachvollziehen. Sicherlich tendiert man natürlich als Mama schnell zum „Maki“, aber es geht auch anders, wenn man es will! Das Hauptproblem dabei ist, dass die Väter oft nur Nebenrollen spielen und man als Mutter dadurch natürlich schnell hoffnungslos überfordert ist, und es außer das Thema Kinder im Leben nichts mehr gibt.

    Ich finde es erschreckend, wenn ein Vater nicht alleine mit seinem Kind zurechtkommt und die Mutter immer da sein muss. Was sind denn das für Papas? Wenn der Papa will, schafft er das auch! Und die Mutter muss ihn machen lassen, und zwar genau so, wie der Vater es machen will – es gibt da kein Richtig und kein Falsch. Unser Zweiter war anfangs ein richtiges Mamakind, das ich in den ersten Wochen kaum von der Brust abdocken konnte, aber wenn der Papa sich wirklich bemüht, geht es sogar da. Ich finde, es hat auch ganz viel mit Wertschätzung zu tun, und für Kinder ist es ganz wichtig, dass auch der Papa eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt, und zwar von Anfang an. Dann hat man als Mutter ein gutes Gefühl, und kann auch einmal mit gutem Gewissen Durchschnaufen und auch den 6 Monate alten Säugling mal beim Papa lassen, um ein Wochenende mit Freundinnen zu verbringen. Das Abpumpen ist zwar mühsam, aber es ist es wert. Weil mir mein Leben und auch meine Freundinnen wichtig sind. Und wenn ich dann weiß, dass es Vater und Kind dabei gutgeht, kann man die Auszeit auch genießen.

    Das geht aber halt nicht von heute auf morgen, da muss der Papa auch entsprechend viel Zeit mit dem Kind verbringen… Sicher kann das auch bedeuten, dass man als Vater dann im Job benachteiligt wird, aber die gute Beziehung zu den Kindern hebt das alles auf (sagt zumindest mein Mann). Warum sollen nur immer die Mütter benachteiligt sein? Wenn überall Männer und Frauen sich gleich viel um die Kinder kümmern würden, wären dann eher alle gleichberechtigt. Und gute Vorbilder für ihre Kinder 😉 Ich hatte das Glück, auch einen Vater zu haben, der viel Zeit mit mir verbracht hat, als ich ganz klein war, und ich kann nur sagen: Es ist verdammt wichtig!

    Meistens ist die Geldfrage ein Totschlagargument. Aber Kinder kann man nie mit Geld aufwiegen… Und verlorene Zeit mit Kindern auch nicht… Wenn der Papa eine gleichwertige Bezugsperson ist, kann man als Mutter locker auch Zeit ohne seine Kinder verbringen. Man kann entspannen, und weil man wieder Dinge ohne Kinder erlebt, hat man automatisch wieder andere Themen zum Plaudern. Und man geht viele Probleme mit den Kindern auch wieder entspannter an.

    Ja, ich poste auch hin und wieder Whatsapp-Bildern von meinen Kindern, aber auch Bilder von mir/mit Freunden, weil ich auch ohne Kinder was unternehme. Und als Profilbild will ich auch nicht meine Kinder haben, das können ja außerdem viel mehr Leute sehen… Übrigens haben wir im Freundeskreis eine eigene WhatsApp-Gruppe für den Austausch über Kinderthemen, damit nicht andere (zum Teil auch aber nicht nur ungewollt kinderlose Paare) nicht ständig damit belästigt werden. Man muss auch realisieren, dass das Thema Kinder nicht jeden interessiert, bzw. auch jemanden permanent verletzen könnte.

    Die Lockdown-Bemitleidungen resultieren daraus, dass Mütter offensichtlich alles alleine machen. Vor allem wenn beide Elternteile Home-Office haben, kann man sich die Zeit ja gut aufteilen. Und wenn nur die Mutter Teilzeit und der Vater Vollzeit arbeitet, muss halt der Vater dann am Abend oder am Wochenende mehr reinbeißen. Dafür kann der andere in der Zwischenzeit mit einem Bekannten kurz raus für einen Spaziergang. Wir haben das auch so gemacht, ich habe auch genug Videokonferenzen, das geht gar nicht anders. Aber man muss natürlich wollen…

  6. Danke, LIzard. Mutig bin ich ja. Aber im Selbstmitleid versinke ich leider doch recht häufig. Zum Glück habe ich einen Mann an meiner Seit, der Optimismus und Zuversicht versprüht. Erst heute hat er mir das wieder bewiesen.
    Deine Geschichte macht Mut. Ich muss aber sagen, dass mein Hormonhaushalt nicht mehr ganz so gesund ist, wie es sich vielleicht liest. Ich war mehrmals schwanger. Ja. Aber auch über einen Zeitraum von fast 4 Jahren. Das ist jetzt auch nicht gerade ein Volltreffer. Nun läuft uns die Zeit davon, denn mein AMH Wert ist schon sehr niedrig.
    Ich hoffe so sehr, dass ich trotzdem noch Eure Erfahrungen machen darf. Noch geben wir nicht auf. Und wenn ich eines Tages Mutter sein sollte, will ich mich an einen Blogeintrag wie diesen erinnern und es hoffentlich auch verinnerlichen, so wie Du das anscheinend auch irgendwie schaffst.

  7. Momentan schätze ich mich wirklich sehr glücklich, nur einen kleinen Freundeskreis zu haben, in dem sich nur eine MaKi befindet. Eine Andere ist gewollt kinderlos und der Rest ist zum Glück auch ein paar Jahre jünger als ich, fühlt sich auch noch zu jung für Familie und ist außerdem eh gerade single oder erst ganz frisch in einer Beziehung. So muss ich aktuell noch nicht diese Erfahrungen machen.

    Aber ich kann mir auch schon vorstellen, dass es ziemlich schwer ist, nicht so viel über die Kinder zu reden. Es ist nunmal eine wirklich große Veränderung im Leben.

    Als wir unser Haus gebaut haben, habe ich mal einen Artikel gelesen, dass sich Bauherren wie Eltern verhalten und es kein anderes Thema mehr gibt. Erst danach ist mir bewusst geworden, dass auch wir unser Umfeld damit echt „belästigt“ haben. Auf die Frage „Was gibt es Neues?“ wurde mit dem Baufortschritt geantwortet und auf ein „Wie geht’s dir“ folgte sowas wie „Ah, wir haben gerade Stress mit der Sanitärfirma“. Man macht das einfach nicht mit Absicht, für einen selbst ist das gerade der Lebensmittelpunkt. Ich habe mich nach dem Artikel gebessert und achte auch seitdem mehr darauf andere nicht dauerhaft mit nur einem Thema vollzuspammen.
    Einigen MaKis fehlt da vielleicht auch erst noch der Aha-Effekt.

    1. Ja, manche Themen nehmen viel Raum in einer Freundschaft ein. Egal ob „Hausbau“ oder „Kinder“. Das kann belastend sein, vor allem wenn eine der Freundinnen in einer anderen Lebensphase steckt und die Themen immer nur bedingt nachvollziehen kann. Deshalb glaube ich auch, dass man die Themen zwar nicht auslassen sollte, aber einfach einmal mehr darauf achten, dass die Gespräche ausgeglichen sind und es auch nicht für den anderen verletzend ist, weil er vielleicht nur in einer 1 Zimmerwohnung wohnt oder einen Kinderwunsch hat (oder beides!)

  8. Toll geschrieben!! Auch ich hab MAKI’s in meinem Leben. Eine, bei der es mir doch besonders Leid tut um unsere Freundschaft – gerade weil sie seit 11 Jahren doch die beste Freundin war und Gespräche über künstliche Befruchtung, Fehlgeburten und Beziehungskrisen mit einer bald 4-jährigen im ständigen Beisein nicht besonders hilfreich sind. Und so fängt man halt an die Dinge zu verschweigen oder mit einem kurzen „immer das gleiche“, „passt alles“ abzuhaken und wendet sich immer mehr ab. Schade. Und so verlieren sich Freundschaften.
    Ich hab mich genau wie du über die Kommentare von Mami’s gewundert, die sich über Lockdown, homeschooling und homeworking aufgeregt haben. Klar ist/war es anstrengend, keine Frage. Ich hätte es sooooo genossen so viel Zeit mit meinem Kind verbringen zu können.
    Vielleicht oder vielmehr wahrscheinlich werde ich die Erfahrung nie machen können.
    Ich umarm dich ganz fest!
    Liebe Grüße aus Südtirol.

    1. Naja, man darf hier aber auch nicht vergessen, dass Homeworking (am besten noch weiter schön Vollzeit – und bei manchen bedeutet das tatsächlich 8h am Tag volle Konzentration!), Homeschooling und gleichzeitig am besten noch Kleinkindbetreuung über eine so lange Zeit eine Aufgabe ist, die sehr viele zurecht völlig zur Verzweiflung getrieben hat.

      Dann zu schreiben, dass es einen wundert, warum sich diese Mamas aufregen, sie sollen sich doch freuen, dass sie Zeit mit ihren Kindern verbringen können – das sind Kommentare, die ich mir in den letzten Monaten so oft anhören musste, dass ich da leider einfach nicht mehr nichts schreiben kann, sorry.

      Ich kann sehr gut verstehen, dass es für Menschen, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, sehr schwer ist mit anzuhören, wenn andere sich über die Anstrengungen mit Kind ausjammern. Und ich finde auch, dass man solche Whats App-Gruppen trennen sollte und wünsche mir da von manchen Eltern auch mehr Feingefühl kinderlosen Eltern gegenüber.

      ABER: Wenn ich irgendwann nicht mehr weiß, wo überhaupt oben und unten ist, weil der Tag nur 24h hat und ich da gerade 3 Vollzeitjobs gleichzeitig mache (oder sogar noch mehr) dann kann ich mich nicht mehr über die Zeit mit meinen Kindern freuen, weil das keine wirkliche Zeit mit meinen Kindern ist! Dann betreibe ich nur noch Schadensbewältigung, schreie meine armen Kinder vielleicht sogar mehrfach am Tag an und weine mich abends aus Verzweiflung darüber in den Schlaf.

      Das ist vielleicht ohne Kind schwer vorzustellen, wie anstrengend so ein Leben mit Kind(ern) sein kann. Und mit Corona leider nochmal viel viel mehr in den allermeisten Fällen.

      Und so, wie sich kinderlose Paare mehr Feingefühl wünschen, so wäre es doch auch schön, wenn man trotzdem manchmal auch Verständnis dafür hat, dass auch mit Wunschkind die Welt nicht plötzlich rosarot wird und es keine Anstrengungen mehr gibt.

      Ich habe nur ein Kind, mein Mann und ich sind beide Vollzeit tätig. Meine Tochter benötigt kein Homeschooling, sie ist jetzt 3. Und trotzdem waren es wahnsinnig anstrengende Monate. Wir mussten uns so viel aufteilen um das alles irgendwie zu bewältigen, wir hatten kaum Zeit als Familie zu dritt. Und das fehlt uns allen so unendlich! Wir sind mittlerweile alle ganz schön durch. Man versucht gefühlt 1000 Dinge gleichzeitig zu machen und wird keinem wirklich gerecht. Man selber findet gefühlt so gut wie gar nicht mehr statt.
      Ich mag mir kaum ausmalen, wie es Leuten mit mehreren Kindern und Homeschooling und Co gibt.

      Wenn mir jemand erzählt, Homeoffice und Kinderbetreuung ließen sich doch so wunderbar vereinen, dann frage ich mich, was derjenige für einen Job hat. Nonstop Kaffeetrinken und Quatschen oder wie?!?! Ja, das geht auch mit Kind im Hintergrund. „Richtige“ Jobs leider nicht. Sind meistens Dinge, bei denen man konzentriert arbeiten muss.
      Direkt im Anschluss würde ich solchen Menschen mittlerweile ehrlich gesagt am liebsten fast an die Gurgel springen. Die Nerven liegen einfach blank 😉

      1. Auch hier muss ich Dir recht geben, liebe Frieda! Die Bedürfnisse während Corona von Mamas und Nicht-Mamas sind denke ich sehr unterschiedlich. Und auch wenn das ein bisschen hart klingt, würde (mir) es zum Beispiel helfen, wenn man Whatsapp Gruppen trennt. An manchen Tagen bin ich auch sehr stark und kann damit locker umgehen, aber dann gibt es Tage wo es mir einfach nur weh tut, wenn sich jemand über sein nerviges Kind aufregt. Das heißt aber wirklich nicht, dass ich nicht sehe, wieviel Arbeit das alles ist, wenn man Alltag + Homeoffice + Homeschooling oder Betreuung unter einen Hut bringen muss. Vielleicht ist es eine Art selektive Wahrnehmung, aber ich lese derzeit sehr oft Mutmacher für Eltern in während der Coronazeit. Und Du beschreibst, dass Du oft liest, dass sich Eltern weniger beschweren sollen. Haha! Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.

    2. Fühl Dich zurückgedrückt von einer Leidensgenossin. Viele meiner Freundschaften haben sich auch verändert. Das hat nicht immer was mit Kindern zu tun. Ich war Anfang 30 Single, während andere schon ein Haus bauten und das zweite Kind bekamen. Das sind sooo unterschiedliche Lebenssituationen die nicht immer gut zusammenpassen. Zu guten Freunden behalte ich aber trotzdem ein unsichtbares Band und sehe sie zumindest noch ab und zu. Ich hoffe dass wir uns dann auch irgendwann wieder mehr annähern. Mit einer Freundin ist genau das der Fall.

  9. Liebe Jiuliena,
    Danke für den tollen Blogbeitrag. 🙂
    Ich würde mich tatsächlich nicht als Maki bezeichnen (süße Bezeichnung übrigens, kannte ich noch gar nicht 😀 ) – ich esse sie aber sehr gerne. 😉
    Im ersten Lebensjahr mit Kind war ich glaube ich schon eine Maki. Ich glaube gerade das erste Lebensjahr/die ersten Monate lassen sich für viele Mütter leider gar nicht groß anders gestalten. Das Leben besteht aus Stillen/füttern, wickeln, Haushalt, „spielen/bespaßen“, stillen/füttern, wickeln, klar kommen und wenn man es irgendwie schafft, dann freut man sich darüber, wenn man 1x am Tag zum duschen kommt. Meist dann, wenn der Partner anwesend ist, um das Kind zu betreuen.
    Die 10min Duschen werden sich nie mehr so nach Wellness anfühlen wie in den ersten Monaten mit Kind. 😀
    Schlafen wär auch toll. Kommt man leider auch viel zu wenig zu. Man lebt in so einer komischen „Parallelwelt“, voller Hormone, Schlafmangel, sooo viel Liebe (die einen das alles ertragen lässt 😀 ) und natürlich möchte man der ganzen Welt erzählen, wie wunderbar das eigene Kind ist – und wie toll es ist, dass es sich heute zum ersten Mal alleine gedreht hat.
    Manche vergessen dabei leider, dass es für kinderlose Menschen jetzt nicht sooooo spannend ist zu hören, dass das Kind heute zum ersten Mal nach etwas gegriffen hat/gegurgelt hat/….. Vor allem nicht nonstop.
    Ich liebe meine Tochter und ich möchte mir das Ganze ja tatsächlich noch ein zweites Mal „antun“. Weil es trotz aller Anstrengungen so wunder-wunderschön ist. Und es gibt Mütter, die gehen darin so sehr auf, dass sie für eine sehr lange Zeit zu Makis werden und am liebsten nichts anderes machen würden. Die traurig sind, wenn sie wieder arbeiten gehen müssen.
    Ich persönlich gehöre da nicht zu. Ich muss gestehen, als ich nach 13 Monaten das erste Mal wieder arbeiten gegangen bin, war das einfach nur schön.
    Ich war wieder „Ich“. Ich war wieder Frieda. Nicht Mama, nicht Ehefrau, einfach endlich wieder „Ich“.
    Ich liebe es Mama zu sein, ich liebe es wirklich über alles. Aber ich kann es nicht nur sein. Ich habe mich eine Weile tatsächlich sogar gefragt, ob ich eigentlich eine schlechte Mama bin, weil ich mir nicht vorstellen könnte jahrelang „Vollzeit-Mama“ zu sein.
    Die Entscheidung nur 1 Jahr Elternzeit zu nehmen war damals eine rein finanzielle und bevor ich Mama wurde fand ich das immer schade und hätte mein Kind gerne später in die Kita geschickt. Jetzt muss ich tatsächlich sagen, selbst wenn wir es uns leisten könnten, weiß ich nicht, ob ich länger Elternzeit machen würde.
    Selbst in der Baby-Anfangs-Zeit habe ich es genossen, wenn meine beste Freundin (die gewollt kinderlos ist) und ich uns getroffen haben und ich ganz viel von ihr hören konnte, das NICHTS mit Babies/Kindern zu tun hat.
    Ich selbst habe zu der Zeit leider nicht viel interessantes zu unseren Gesprächen beitragen können, was nichts mit Kindern zu tun hat, weil mein Leben einfach nur daraus bestand.
    Ich hab in der Schwangerschaft damals manchmal Angst gehabt, unsere Freundschaft könnte darunter leiden, dass ich Mama werde. Gerade deswegen, weil Kinder bei ihr einfach kein Thema sind. Sie mag sie, sie liebt meine Tochter auch total, aber sie möchte selber einfach keine. (Und ist übrigens unfassbar genervt, wenn alle Verwandten ständig fragen, wann es bei ihnen endlich soweit ist.)
    Ich hab das ganz offen thematisiert. Ich hab ihr gesagt, dass ich Angst hab, unsere Freundschaft könnte darunter leiden. Ich hab ihr gesagt, dass das nun „leider“ ein großer Teil meines Lebens ist und ich daher natürlich auch einfach viel davon erzähle. Aber sie mir bitte einfach ganz deutlich sagen soll, wenn es ihr zu viel wird. Denn eigentlich weiß doch jeder von uns Mamas, dass Leute, die keine Kinder haben, es jetzt nicht wirklich spannend finden sich stundenlang über Kinder zu unterhalten.
    Wir haben es tatsächlich geschafft, dass unsere Freundschaft immer noch total innig ist. Und ich bin ihr so dankbar dafür! Denn wir haben uns leider sehr sehr häufig nur mit Kind sehen können. Weil es zeitlich einfach nicht anders ging. Und sie hat bei sehr vielem auch viel mehr Interesse gehabt, als ich vorher gedacht hätte, was total toll war!
    Ich hab aber auch immer darauf geachtet, es nicht zu übertreiben mit den Kinder-themen. Und ich war auch von Anfang an – trotz dieser Babyblase – einfach nur froh auch mal andere Themen zu hören. Zu sehen, dass es weiterhin ein Leben ohne diese ganzen Baby-Themen gibt. Dass auch mein Leben irgendwann wieder ein Leben wird, in dem mehr „Frieda“ vorkommt und ich nicht NUR Mama bin.
    Je älter Madita wurde, desto häufiger klappte es dann auch mal sich ohne sie zu treffen. Und je älter sie wurde, desto mehr interessante Themen kamen dann endlich auch wieder von mir, die nichts mit Kindern zu tun hatten.
    Ich denke, es ist auch ganz viel Typ-Sache. Es gibt Leute, die bekommen Kinder und gehen da völlig drin auf. Die würden sich am liebsten nur noch mit Kindern & diesen Themen beschäftigen.
    Ich persönlich muss aber gestehen frage mich da auch manchmal: Was ist denn aus diesen Leuten geworden? Wo sind die alten Interessen denn plötzlich alle hin?
    Genauso wie bei den Menschen, die in Beziehungen plötzlich zu diesem WIR werden bei dem kein Ich mehr vorkommt, ganz genau wie du es beschrieben hast. Die habe ich ehrlich gesagt auch nie richtig verstanden. Ich rede auch ganz viel von „Wir“, mit Kind natürlich noch mal mehr. Aber ich brauche es auch, dass es Dinge gibt, die nur „Mir gehören“. Ich brauche Me-Time, ich brauche Mädelsabende, etc. Mit Kind kann man das leider viel seltener und weniger machen als vorher. Aber es ist trotzdem möglich.
    Und ich persönlich glaube auch, dass es in Beziehungen sogar gut und wichtig ist, dass jeder auch seinen eigenen Raum hat. Mein Mann z.B. ist total genervt davon, dass ich seit einem Jahr so viel zu Hause im Homeoffice bin und wir so viel aufeinander hocken. Und ich kann das gut verstehen. Und freue mich aber auch darüber, dass wir das alles trotzdem so gut rocken und hinkriegen und uns zusammenreißen können bei all dem „Mist“ mit Corona.
    Und während ich eine Zeit lang Angst hatte ich könne eine schlechte Mama sein, weil mir meine „Ich-Zeit“ und meine „persönlichen Interessen“ und meine „Karriere“ so wichtig sind, glaube ich mittlerweile, dass es mich persönlich zu einer besseren Mama macht, dass ich selbstbewusst dazu stehe, dass es so ist und ich das einfach als „Ausgleich“ brauche und damit zu einer besseren Mama werde.
    Bei Whats-App gibt es bei mir aber „leider“ trotzdem öfter mal n Status mit nem Kinderbild und es gab ne Zeit, da war Madita auch in meinem Profilbild zu sehen. (im Profil aber immer nur so, dass man ihr Gesicht nicht gesehen hat).
    So ein bisschen Maki bin ich dann wohl auch doch. 😉

  10. Liebe Frieda, alles was Du beschreibst finde ich absolut toll und nachvollziehbar. Ich würde es ganz genauso machen. Ich wollte hier kein Mama-Bashing betreiben und auch nicht die ganze Arbeit die hinter dem Mama-Job steckt herunterspielen. Denn ich kann mir nur ansatzweise vorstellen wie anstrengend das alles ist und man dann sicher keine Lust auf Vorwürfe von Freundinnen hat, die sich über zu wenig Mädelsabende „beschweren“. 🙂
    Der Artikel spiegelt ja nur die Nicht-Mutter Sicht wieder und ich hoffe ganz doll, dass ich irgendwann auch die andere Seite hier auf dem Blog beschreiben kann. Und wenn ich so weit bin, hoffe ich dass ich es mache wie Du: Ein bisschen Maki sein ist ja okay, aber ich möchte unbedingt bei mir bleiben mit eigenen Wünschen, Hobbies und ein bisschen Me-Time.

  11. Komischerweise fasziniert und interessieren mich deine Blogeinträge sehr – obwohl ich trotz meines „Alters“ keinen Kinderwunsch habe und auch noch nie konkret hatte. Ich finde es so schön, mit wieviel Empathie und Selbstreflektion du schreibst. Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis keine einzige Maki. Eine ist zu einer geworden, aber dadurch hat sich der Kontakt schon stark minimiert.
    Ich frage mich gerade, wie du dich fühlen würdest, wenn dein Kreis auch überwiegend aus Menschen bestehen würde, die weder Makis noch sonst in der Nähe von Ma oder Ki sind. Auf der einen Seite, wärst du weniger mit dem Thema konfrontiert und hättest einfach mehr Ruhe. Auf der anderen Seite können Leute (wie ich auch) mit dem Wunsch und der Sehnsucht sicherlich weniger anfangen und dadurch auch weniger Verständnis aufbringen.

    1. Ja, da gebe ich Dir Recht. Es würde sicher helfen, wenn weniger Makis in meinem Freundeskreis wären. Aber mit Ende 30 ist das eben eher die Ausnahme. Das macht mich manchmal richtig traurig und einsam. Ich hätte vor ein paar Jahren auch nicht gedacht dass mich das Thema Kinderwunsch einmal so belasten könnte und so raumfüllend ist. Aber das ging irgendwann ganz schnell.

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